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Von Polyester bis Leder: Der passende Stoffbezug für Ihren Bürostuhl

Beim Kauf eines Bürostuhls sind nicht nur ergonomische Funktionen sondern auch die Wahl des passenden Bezugs entscheidend. Schließlich bringt jeder Bezug bestimmte Vor- und Nachteile, die Sie kennen sollten, um mit Ihrem Bürostuhl auch langfristig glücklich zu werden.


Verschiedene Stoffbezüge für Bürostuhl

Auf der Suche nach einem passenden Bürostuhl werden Sie über die Frage nach dem gewünschten Bezug stolpern. Hierbei ist wichtig zu wissen, dass die verschiedenen Bürostuhl-Hersteller in der Regel diverse Bezüge in vier bis fünf Preiskategorien anbieten. Schließlich unterscheiden sich die Bezüge in ihren physikalischen Eigenschaften

Die drei grundlegenden Stoffarten sind Polyester, Schnurwolle und Leder in unterscheidlichen Ausführungen.

Polyester

Polyester

Schurwolle

Schurwolle

Leder

leder
  • Polyester: Polyester ist ein synthetischer Kunststoff, der aus Erdöl hergestellt wird. Es wird durch einen chemischen Prozess namens Polymerisation produziert und kann in verschiedenen Formen, wie Fasern für Textilien oder als Beschichtungen, verarbeitet werden.
  • Schurwolle: Schurwolle ist ein natürliches Material, das aus der Wolle lebender Schafe gewonnen wird. Die Wolle wird geschoren, gereinigt und zu Garnen gesponnen, die dann für verschiedene Textilien verwendet werden.
  • Leder: Leder ist ein natürliches Material, das aus Tierhäuten, meist von Rindern, hergestellt wird. Die Häute werden in einem aufwändigen Gerbprozess behandelt, um sie haltbar und flexibel zu machen.

Formstabilität bezieht sich auf die Fähigkeit eines Materials, seine ursprüngliche Form und Größe zu behalten, selbst nach wiederholter Beanspruchung, Dehnung oder Wäsche.

  • Polyester: Polyester ist sehr formstabil. Es behält seine Form gut bei und neigt nicht zum Ausbeulen oder Schrumpfen, auch nach häufigem Waschen bleibt die Passform meist unverändert.
  • Schurwolle: Hat eine natürliche Elastizität, die hilft, ihre Form zu bewahren, kann sich aber bei längerer Feuchtigkeitseinwirkung oder unsachgemäßer Pflege verziehen.
  • Leder: Leder ist ebenfalls formstabil, kann sich aber im Laufe der Zeit leicht dehnen, besonders an stark beanspruchten Stellen. Es passt sich mit der Zeit dem Körper oder der Form des Gegenstandes an, was oft als Vorteil gesehen wird.

Scheuerfestigkeit beschreibt die Widerstandsfähigkeit eines Materials gegen Abrieb und Verschleiß durch mechanische Reibung. Die Messung der Scheuerfestigkeit wird mit dem Martindale-Verfahren ermittelt. 

Für den Einsatz in Bürostühlen sollte ein Stoff mindestens 50.000 Scheuertouren im Martindale-Test erreichen, um für den täglichen Gebrauch im Büro geeignet zu sein. Dies stellt sicher, dass der Stoff auch bei regelmäßiger Nutzung durch das Bewegen und Sitzen widerstandsfähig bleibt.

  • Polyester: Polyester ist extrem scheuerfest. Es ist widerstandsfähig gegen Abrieb und eignet sich daher gut für stark beanspruchte Textilien wie Polstermöbel und Arbeitskleidung.
  • Schurwolle: Moderat scheuerfest, aber weniger widerstandsfähig als Polyester. Die Fasern können bei starker Reibung filzen oder aufrauen.
  • Leder: Leder ist von Natur aus robust und scheuerfest, besonders in dickeren Ausführungen. Hochwertiges Leder kann viele Jahre halten, auch bei intensiver Nutzung, wobei es oft mit der Zeit eine Patina entwickelt.

Martindale-Verfahren: Hierbei wird ein Stück Stoff gegen eine Scheibe Reibepapier unter standardisierten Druck- und Reibebedingungen gerieben, bis Abnutzungen sichtbar werden. Die Anzahl der benötigten Zyklen (Scheuertouren) bis zu diesem Punkt gibt die Scheuerfestigkeit an.

Entflammbarkeit bezeichnet die Fähigkeit eines Materials, sich zu entzünden und zu brennen, wenn es einer Zündquelle ausgesetzt wird.

  • Polyester: Polyester ist entflammbar, kann jedoch behandelt werden, um seine Entflammbarkeit zu verringern. Bei der Herstellung von Textilien für den Innenbereich, wie z. B. Möbelbezügen, wird Polyester häufig mit flammhemmenden Mitteln versehen.
  • Schurwolle: Natürlicherweise schwer entflammbar, kann selbstlöschend wirken, da die Fasern nicht leicht brennen und eher verkohlen als zu entzünden.
  • Leder: Leder hat eine natürliche Widerstandsfähigkeit gegenüber Feuer und brennt nicht so leicht wie synthetische Materialien. Es schmilzt nicht, sondern verkohlt bei direkter Hitzeeinwirkung.

Weitere Informationen zu schwer entflammbaren Büromöbel finden Sie hier:

Lichtbeständigkeit ist die Fähigkeit eines Materials, seine Farbe und Struktur zu bewahren, wenn es über längere Zeit hinweg Sonnenlicht oder UV-Strahlung ausgesetzt ist.

  • Polyester: Polyester hat eine hohe Lichtbeständigkeit und neigt weniger zum Ausbleichen, wenn es direktem Sonnenlicht ausgesetzt wird. Das macht es ideal für Outdoor-Anwendungen.
  • Schurwolle: Mittlere Lichtbeständigkeit, kann bei direkter Sonneneinstrahlung ausbleichen und spröde werden, insbesondere bei farbigen Textilien.
  • Leder: Leder kann durch direkte Sonneneinstrahlung ausbleichen, besonders wenn es nicht ordnungsgemäß behandelt oder gepflegt wird. Einige Lederarten und -farben sind anfälliger für Verfärbungen.

Atmungsaktivität bezeichnet die Fähigkeit eines Materials, Luft und Feuchtigkeit durchzulassen, was den Tragekomfort erhöht und die Bildung von Schweiß reduziert.

  • Polyester: Polyester ist nicht sehr atmungsaktiv, da es ein synthetisches Material ist, das Feuchtigkeit eher abweist als aufnimmt. Dies kann bei Kleidung oder Möbeln zu einem weniger angenehmen Gefühl führen, besonders bei hohen Temperaturen.
  • Schurwolle: Sehr atmungsaktiv, reguliert die Körpertemperatur und Feuchtigkeit gut. Wolle kann Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen, und gibt sie langsam wieder ab.
  • Leder: Leder ist von Natur aus atmungsaktiv. Es lässt Luft zirkulieren, was zu einem angenehmen Trage- oder Sitzgefühl führt. Diese Eigenschaft macht Leder besonders bei hochwertigen Möbeln und Bekleidung beliebt.

Pilling bezeichnet die Bildung kleiner Faserknötchen auf der Oberfläche eines Gewebes, die durch Reibung entstehen und das Aussehen sowie die Haptik des Materials.

  • Polyester: Polyester neigt in bestimmten Gewebeformen (z. B. Fleece) zum Pilling, das heißt, kleine Faserknötchen können sich auf der Oberfläche bilden, besonders nach häufigem Waschen oder intensivem Gebrauch.
  • Schurwolle: Neigt zum Pilling, besonders bei minderwertigen Wollqualitäten. Bei hochwertigen Wollprodukten ist das Pilling jedoch weniger ausgeprägt.
  • Leder: Leder pillt nicht. Da es sich um ein Naturmaterial handelt, bildet es keine Faserknötchen auf der Oberfläche, was es auch bei langfristiger Nutzung optisch ansprechend hält.

Reibechtheit beschreibt die Fähigkeit eines Materials, seine Farbe und Oberflächenbeschaffenheit bei mechanischer Beanspruchung, wie Reiben oder Kratzen, zu behalten.

  • Polyester: Polyester weist eine gute Reibechtheit auf, was bedeutet, dass es bei Reibung nicht so leicht an Farbe verliert. Dies macht es ideal für den Einsatz in strapazierfähigen Textilien.
  • Schurwolle: Gute Reibechtheit, kann jedoch bei starker Beanspruchung aufrauen oder filzen, was die Oberfläche verändert.
  • Leder: Leder hat ebenfalls eine gute Reibechtheit, jedoch kann es bei starker Beanspruchung oder unsachgemäßer Pflege seine Farbe an den stark beanspruchten Stellen verlieren. Spezielle Lederpflegeprodukte können helfen, die Farbe zu erhalten und Abnutzung zu minimieren.

Dementsprechend finden Sie in der niedrigsten Preiskategorie solche Bezüge, die ein gutes Preis-Leistungsverhältnis für den normalen Gebrauch bieten - wie Polyester.

  • Polyester bietet und eine gute Abriebfestigkeit und Formstabilität. Als Bezug auf einem Bürostuhl hält der Stoff etwa 8 Jahre. Zudem ist ein Polyester-Bezug auf einem Bürostuhl auch sehr farbstabil – auch bei häufiger Sonneneinstrahlung, bleicht der Stoff nicht aus. Polyester weist zwar nur eine einfache Brandschutzklasse (B2) auf – allerdings ist dies für gewöhnliche Büros völlig ausreichend. (Schwerentflammbare Bezugsstoffe (B1) sind für Räumlichkeiten, in denen erhöhte Standards an die Brandsicherheit gestellt werden – wie in den Fluren von Behörden, Schulen oder Universitäten sowie in anderen öffentlichen Bereichen.)

Bezüge aus der niedrigsten Preisklasse sind meist fein gewebt und daher wenig atmungsaktiv. Mehr Atmungsaktivität bieten grob gewebte Bezüge; diese finden Sie in den mittleren Preiskategorien.

In mittleren Preisklassen finden Sie Bezugsstoffe wie Trevira CS, Kunstleder sowie Mischgewebe:

  • Trevira CS: Obwohl es dich dabei um eine Kunstfaser handelt, bietet der Bezugsstoff höchsten Brandschutz (B1) . Zudem zeigt sich der Bezugsstoff sehr robust und hält etwa 10-12 Jahre.
  • Mischgewebe – wie Schurwolle-Gemische: Da jeder Bezug bestimmte Vorteile aber auch Nachteile mitbringt, werden Mischgewebe hergestellt, um die jeweils negativen Eigenschaften zu eliminieren. So ist etwa Schurwolle an sich nicht sehr formstabil. Ein unbehandelter Schurwolle-Stoff hält nur etwa 4-6 Jahre. Gleichzeitig ist Schurwolle aber sehr atmungsaktiv. Auch zeigt die Naturfaser wenig elektrostatische Aufladung. Zudem mögen viele Menschen die weiche Beschaffenheit des Stoffs. Daher wird häufig ein Schurwolle-Polyester-Gemisch als Bezug angeboten: Dieses Mischgewebe weist alle positiven Eigenschaften von Schurwolle auf – während die Zugabe von Polyester dem Stoff auch Formstabilität sowie eine höhere Abriebfestigkeit verleiht.

Da Kunstleder leicht zu reinigen ist und auch desinfektionsmittel-beständig, findet ein Kunstleder-Bezug insbesondere auf Besucherstühlen sowie Drehstühlen in Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen seinen Einsatz. Aber Achtung: Kunstleder ist nicht mit den Materialeigenschaften von Leder zu vergleichen. Bei Kunstleder handelt es sich um einen Stoff, der Leder allein in der Optik gleicht.

In den höchsten Preiskategorien finden besonders hochwertige Bezüge – wie Leder. Doch Vorsicht: Leder ist nicht gleich Leder. 

Als Bezug wird Leder mit einer Stärke von 0,2 – 0,8 mm sowie als Premium-Leder-Bezüge mit einer Stärke von 1,2 bis 1,6 mm angeboten. Als natürlicher Stoff ist Leder atmungsaktiver als z.B. Kunstleder. Allerdings sollte man sich auch bewusst sein, dass Leder ein relativ empfindlicher Stoff ist, der nachdunkelt und mit Kosmetik (z.B. Cremes) reagiert und somit unliebsame Flecken speichern kann.

Ein besonders geschmeidiges Glattleder, bei dem die natürliche Porung sichtbar ist. Da die Poren gleichfalls verschlossen sind, ist Rind-Nappa-Leder unempfindlicher gegen Schmutz und Nässe. 

FOC steht für „free of chlor“ – es handelt sich dabei um ein chlorfrei gebleichtes und damit besonders ökologisches Leder, welches aber in der Produktion deutlich aufwendiger ist 

Da die Oberfläche nicht behandelt ist, weist dieser naturbelassene Bezug die höchste Atmungsaktivität auf. Da es sich dabei um ein durchgefärbtes Leder handelt, geht bei Anilin-Leder auch nach Jahren mit stärkerem Abrieb die Farbe nie verloren. Allerdings hinterlassen schon Wasserspritzer dauerhafte Flecken. 

Im Unterschied zu Anilin-Leder erfährt Semi-Anilin-Leder eine leichte Oberflächenbehandlung. Daher ist dieser Bezug im Vergleich (mit Anilin-Leder) nicht so empfindlich gegenüber Wasserflecken und bringt gleichfass die positiven Eigenschaften von Anilin-Leder mit. 

Netzbezüge liegen klar im Trend, da sie höchste Atmungsaktivität bieten und auch optisch einen modernen Akzent setzten. Doch auch hier gibt es wichtige Unterschiede zu beachten: So muss man grundsätzlich unterscheiden zwischen (diagonal) gewebten Netzstoffen und gedruckten Netzstoffen.

Während ein gedruckter Netzstoff seine Form bei starker Belastung dauerhaft verlieren kann, zeigt sich ein gewebter Netzstoff besonders formstabil. Zudem entstehen bei einem gewebten Netzstoff keine sogenannte „Laufmaschen“, ähnlich wie bei einer Strumpfhose – im Gegensatz zu einem gedruckten Netzstoff. Sprich: Auch wenn Sie einen gewebten Netzstoff versehentlich beschädigen, wird dieses Loch nicht weiter aufreißen.